14/06/2025

Jenseits der Berge. Unterwegs im dalmatinischen Hinterland

Sonne, Strand, Meer und Inseln: dafür steht Dalmatien, Kroatiens populärste Touristenregion. Doch nach nur 20 Kilometer Fahrt von der Küstenstadt Split ins Landesinnere, hinter dem Pass von Klis, beginnt eine völlig andere Welt: eine karge, schroffe Landschaft aus Karst und Weite, mit nur spärlicher Vegetation, oft übersehen und dennoch reich an Geschichte und Geschichten. Seit je her war das Hinterland Schauplatz von Kriegen und Konflikten, getränkt von Blut, Schweiß und Tränen, wovon die vielen Festungen, Wälle und Türme zeugen. Die Menschen, die hier leben, im Volksmund „Vlaji“ oder „Rolling Stones“ genannt, sind oft Gegenstand zahlreicher Stereotypen: Sie gelten als primitiv, ungebildet und zurückgeblieben, und wenn sie in die Politik gehen, wird ihr starker Sinn für Familie und Gemeinschaft oft mit Vetternwirtschaft, Nepotismus und Korruption in Verbindung gebracht. Und doch – oder gerade deshalb – haftet dieser Region, die heute von De-Industrialisierung und Abwanderung geprägt ist, für viele Kroaten etwas Mystisches und Geheimnisvolles an. 

Was ist dran an der besonderen Identität der Hinterländler? Wie wirken die Kriegsgeschichten (1941/1992) bis heute nach? Wie gestaltet sich das Zusammenleben von Serben und Kroaten heute?  Was wird unternommen, um der dramatischen Abwanderung entgegenzuwirken?

von Dirk Auer, Audio (55 Min): Deutschlandfunk, 14. Juni 2025