16.-23. September 2023
Zum zweiten Mal organisiert balkanbiro im kommenden Herbst eine Studienreise nach Südosteuropa. Diesmal dreht sich alles um die Geschichte der jugoslawischen Partisan:innenbewegung in Bosnien während des Zweiten Weltkriegs, deren Erbe heute je nach Standpunkt entweder verklärt oder bekämpft wird, doch zweifellos immer noch stark präsent ist. Das gebirgige, stark bewaldete und unzugängliche Bosnien-Herzegowina war das Zentrum des Widerstands – und wurde schließlich auch zum Gründungsort des zweiten jugoslawischen Staats. Während der Reise werden wir mit Historiker:innen und Aktivist:innen sprechen und diskutieren, Museen und Gedenkstätten besuchen, jugoslawische Partisanenfilme schauen sowie auf eintägigen Wanderungen in der atemberaubenden Gebirgslandschaft Bosnien-Herzegowinas versuchen, ein Gefühl für die Bedingungen zu bekommen, unter denen die Partisan:innen agierten.
Die 8-tägige Reise beginnt in Sarajevo. Dort erwartet uns zunächst eine Einführung in die Geschichte der jugoslawischen Partisan:innenbewegung, bei der ein besonderes Augenmerk auf die Rolle von Frauen im Widerstand gerichtet wird. Wir beschäftigen uns außerdem mit der Geschichte der jüdischen Bevölkerung Sarajevos im Zweiten Weltkrieg, besuchen den Gedenkpark Vraca und werden den legendenumrankten Berg Igman erklimmen, wo sich heute noch alljährlich Tausende treffen, um dem verlustreichen Igman-Marsch der Partisan:innen zu gedenken. Von Sarajevo aus geht es dann in den Nationalpark Sutjeska nahe der montenegrinischen Grenze. Dort erinnert ein gut erhaltenes Denkmal an eine der bedeutendsten Schlachten und einen entscheidenden Wendepunkt des Partisanenkampfs im Jahr 1943 — inmitten eines der zwei letzten echten Urwälder Europas, der Perućica. Weitere Stationen sind Mostar, Jablanica und der Blidinje Naturpark, von wo aus es zurück nach Sarajevo geht.
Der Teilnahmebeitrag für die Reise beträgt 750 € und beinhaltet sieben Übernachtungen im Doppelzimmer mit Frühstück (Einzelzimmerzuschlag: 80€), das Programm mit diversen Führungen, Vorträgen und Museumsbesuchen, einen PDF-Reader, sechs gemeinsame Essen, die Kosten für den öffentlichen Verkehr in Sarajevo zu den einzelnen Programmpunkten sowie die Busreise von Sarajevo nach Tjentiste, Mostar und über Jablanica zurück nach Sarajevo. Die An- und Abreise ist selbst zu organisieren. Die Arbeitssprache in der Reisegruppe ist Deutsch. Die Vorträge werden auf Deutsch, Englisch und Bosnisch/Serbisch/Kroatisch (m. Übersetzung) gehalten.
Organisation und Reiseleitung: Dirk Auer (Journalist), Hannah Marquardt (Kulturmanagerin) und Thomas Schad (Historiker).